Magnus-Hirschfeld-Gesellschaft e.V. Forschungsstelle zur Geschichte der Sexualwissenschaft

Bibliothek rosa Winkel

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Einen regulären Ankaufstetat für neue Bücher hat die Magnus-Hirschfeld-Gesellschaft nie gehabt. Zwar haben wir immer wieder Publikationen für unsere Sammlung käuflich erworben, etwa wenn sie von Magnus Hirschfeld selbst und aus seinem direkten Umfeld stammten und von besonderem historischem Interesse waren. Wenn es um neuere Forschungsliteratur und die historische Emanzipationsliteratur im weiteren Sinne geht, sind wir aber meist auf Schenkungen, Spenden und Nachlässe angewiesen. Gleichwohl ist unsere Bibliothek gerade in den letzten Jahren in rasantem Tempo angewachsen.

Ein schönes Geschenk hat uns jetzt Wolfram Setz aus Hamburg gemacht: Er hat der Magnus-Hirschfeld-Gesellschaft, soweit möglich, die noch fehlenden Titel der Buchreihe Bibliothek rosa Winkel vermacht, die er seit 1991 als Herausgeber betreut. Und es waren nicht gerade wenige Exemplare, die uns noch fehlten.

Jetzt ist unser Bestand an Büchern aus der Bibliothek rosa Winkel, die immerhin knapp neunzig Titel zählt und Romane, Erzählungen, Bekenntnisse, theoretische Abhandlungen und Essays von Autoren wie Herman Bang und Bruno Vogel, Karl Heinrich Ulrichs, Heinrich Hössli, Pontus Wikner, Felix Rexhausen und Volkmar Sigusch umfasst, nahezu komplett.

Wir danken Wolfram Setz sehr für diese großzügige Schenkung, die eine wahre Bereicherung unserer Buchsammlung ist, und wünschen ihm und seiner Reihe Bibliothek rosa Winkel weiterhin viel Erfolg – sowie zahlreiche weitere „Ausgrabungen“ und Neuauflagen aus dem Fundus der homoerotischen Literatur vergangener Zeiten! Tilman Krause sprach in einer Besprechung der Bibliothek rosa Winkel einmal von Leuchttürmen der homosexuellen Emanzipation, die Wolfram Setz wieder aufstelle, und hielt über dessen Buchreihe ganz richtig fest: „Sie hat einen Thesaurus des Arkanwissens über männliche Homosexualität geschaffen, wie es ihn noch nie gab.“