Magnus-Hirschfeld-Gesellschaft e.V. Forschungsstelle zur Geschichte der Sexualwissenschaft

(Theodor) Walter Scharf, Rechtsanwalt

geb. 1875 (Dresden) gest. 1965 (Ort nicht belegt)

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Walter Scharf, o.J. Foto in Privatbesitz.
Über die Lebensumstände (Theodor) Walter Scharfs ist heute nur wenig bekannt. Auch seine juristische Dissertation hat sich noch nicht ermitteln lassen. Als Gymnasiast besuchte Walter Scharf die Leipziger Nikolaischule, wo er ein Mitschüler des späteren Rechtsanwalts Dr. Rudolf Mothes (1875–1968) war. Scharf wurde Rechtsanwalt in Dresden und wohnte hier bis 1907 in der Amalienstraße 18. Er war mit Margarete geb. NN (1884–1973) verheiratet und hatte mit ihr zwei Söhne, Jürgen (1914–1944) und Hans Ewald (1918–1948).

Als Obmann des Wissenschaftlich-humanitären Komitees (WhK) wurde Walter Scharf 1907 und 1910 genannt, zu einer Zeit, als er nicht in Deutschland wohnte. 1907 ging Scharf nach Keetmanshoop in Deutsch-Südwestafrika (Namibia), wohin ihm seine Frau im Jahr darauf folgte. 1911 kehrte er mit einem beträchtlichen Vermögen nach Deutschland zurück und kaufte sich das Wasserschloss Pilsach bei Neumarkt in der Oberpfalz, in dem sich das Verlies des „Nürnberger Findelkinds“ Kaspar Hauser (vermutlich 1812–1833) befunden haben soll. 1915 veräußerte Scharf jedoch das Schloss Pilsach an einen ostpreußischen Landwirt namens Theodor Tyzka, und selbst erwarb er nun das Erwerbsgut Gösselthal im Kreis Beilngries. Dieses Gut war noch 1952 im Besitz von Walter Scharf.

Weiterführende Literatur

Mothes, Rudolf (o.J.): Lebenserinnerungen [online], S. 50.