Magnus-Hirschfeld-Gesellschaft e.V. Forschungsstelle zur Geschichte der Sexualwissenschaft

Lore Cohn, Sekretärin, Redakteurin

geb. 8.2.1904 (Dessau) gest. 2.8.1974 (Lausanne, Schweiz)

Zur Biografie

Lore Cohn war 1933 vorübergehend Magnus Hirschfelds Sekretärin in Paris. Sie war am 8. Februar 1904 unter dem Namen Lore Marcus in Dessau geboren worden und hatte nach dem Schulabschluss eine Ausbildung in Schreibmaschine, Stenografie und englisch- und französischsprachiger Handelskorrespondenz absolviert. 1930 heiratete sie den jüdischen und sozialistischen Rechtsanwalt Heinz Cohn (1903–1994), mit dem sie noch 1933 über die Schweiz nach Paris flüchtete. Hier wurde Lore Cohn als Sekretärin, Übersetzerin und Lehrerin tätig und arbeitete ähnlich wie ihr Mann einige Zeit für Hirschfeld.

1937 zog das Ehepaar nach Nizza (Südfrankreich) und ging von dort vorübergehend ins nahe gelegene Cagnes. Ab dem Frühjahr 1940 wurde Lore Cohn als Deutsche im Internierungslager Camps de Gurs festgehalten, doch gelang ihr die Flucht, als sich die deutsche Wehrmacht dem Lager näherte. Unter großen Entbehrungen konnte sie nach Cagnes zurückkehren. Im Herbst 1942 flüchtete sie vor der drohenden Deportation in die Schweiz, wo sie 1943 erneut interniert, wegen gesundheitlicher Beschwerden ein paar Monate später aber wieder entlassen wurde.

Lore Cohn engagierte sich wie ihr Mann Heinz Cohn in der jüdischen Flüchtlingshilfe. Ihre Berufstätigkeit musste sie 1956 aus gesundheitlichen Gründen aufgeben. Sie starb am 2. August 1974 in Lausanne.

Weiterführende Literatur

Bergemann, Hans, Ralf Dose und Marita Keilson-Lauritz. Hrsg. (2019): Magnus Hirschfelds Exil-Gästebuch. Berlin, Leipzig: Hentrich & Hentrich, S. 17 und 209.