Magnus-Hirschfeld-Gesellschaft e.V. Forschungsstelle zur Geschichte der Sexualwissenschaft

Podcast: „Frankfurter Homosexuellenprozesse – § 175 und seine Opfer“

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Unter Berufung auf einen Artikel von Daniel Speier in unseren Mitteilungen der Magnus-Hirschfeld-Gesellschaft von 2018 haben Joachim Telgenbüscher und Nils Minkmar einen Podcast unter dem Titel „Frankfurter Homosexuellenprozesse – § 175 und seine Opfer“ produziert: Anfang der 1950er Jahre sorgte ein Skandal in Westdeutschland für großes Aufsehen. Obwohl es in Frankfurt nach dem Zweiten Weltkrieg bis zum Sommer 1950 keine systematische Verfolgung von Schwulen gab, galten Männer, die andere Männer lieben, plötzlich wieder als Gefahr für den Staat.

Unter dem Vorwand, die öffentliche Moral zu schützen, wurden Razzien durchgeführt, die das Leben vieler Menschen zerstörten. Wie beeinflussten das Erbe des Nationalsozialismus und die christliche Sexualmoral das Fortbestehen von Homophobie in der jungen Bundesrepublik? Was bewegte den mysteriösen Otto Blankenstein dazu, gegen so viele Beschuldigte auszusagen? Und reichte die Abschaffung des gefürchteten § 175 StGB viele Jahre später aus, um die Homophobie wirklich zu überwinden?

Weiterführende Literatur

Speier, Daniel (2018): Die Frankfurter Homosexuellenprozesse zu Beginn der Ära Adenauer – eine chronologische Darstellung. In: Mitteilungen der Magnus-Hirschfeld-Gesellschaft Nr. 61/62, S. 47-72.