Zwischen Strafverfolgung und unsicherer Toleranz
Wie gestaltete sich „queeres Leben“ während des Zweiten Weltkrieges und in den Jahren danach in Norwegen? Für Freitag, den 21. November, lädt das Grini-Museum zu einem ganztägigen Fachseminar unter dem Titel „Zwischen Strafverfolgung und unsicherer Toleranz – neue Forschungen über ‚queeres Leben‘ in Norwegen während des Zweiten Weltkrieges und in den Jahren danach“ ein. Die Veranstaltung im Osloer Literaturhaus soll durch die Präsentation neuer Forschungsergebnisse Licht über ein übersehenes Kapitel der norwegischen Besatzungsgeschichte und „queeren“ Geschichte werfen. Es geht um Liebe und Strafverfolgung während und nach dem Zweiten Weltkrieg im Land.
Ein Fachseminar im Osloer Literaturhaus
Das Leben und die Lebensbedingungen von homosexuellen Männern, lesbischen Frauen und Transgender* während der Kriegsjahre sind bisher kaum Gegenstand wissenschaftlicher Untersuchungen in Norwegen gewesen. Erst in den letzten Jahren sind neue Erkenntnisse über die Strafverfolgung von gleichgeschlechtlichen Sexualkontakten zwischen Männern von 1940 bis 1945 und über den strafrechtlichen Rahmen, der hierfür die Grundlage bildete, erzielt worden, sowie darüber, wie sich LSBTIQ* im Spannungsfeld zwischen Verfolgung und neuen Möglichkeiten für sexuelle und romantische Begegnungen ab etwa 1940 bewegten. Dies stellt ein übersehenes Kapitel der norwegischen Kriegsgeschichte dar.
Das Grini-Museum lädt zu einem ganztägigen Fachseminar ein, das diesen wenig erforschten Teil der norwegischen Besatzungsgeschichte und „queeren“ Geschichte beleuchtet. Das Seminar versammelt führende Forscher*innen, die neue Erkenntnisse über Strafverfolgung, Gesetzgebung und räumliche Begegnungsorte für norwegische und deutsche Männer präsentieren sowie neue Einblicke in das Leben und die Liebe zwischen Frauen in den Jahren während und nach dem Zweiten Weltkrieg geben.
Für Interessierte ist eine kostenlose Teilnahme an der Veranstaltung nach vorhergehender Anmeldung bis zum 20. November 2025 möglich. Das Anmeldeformular findet sich unter dem rechts markierten Link zum Programm des Seminars bzw. der Website des norwegischen Grini-Museum.