The First Homosexuals: The Birth of a New Identity, 1869–1939


Mit etlichen Exponaten ist auch die Magnus-Hirschfeld-Gesellschaft in der derzeitigen großen Ausstellung „The First Homosexuals: The Birth of a New Identity, 1869–1939“ in der Chicagoer Kunsthalle Wrightwood 659 prominent vertreten. Neben dem Reisepass Magnus Hirschfelds und der Büste, die Harald Isenstein von dem Sexualforscher angefertigt hat, zeigt die Ausstellung auch Gemälde von Toni Ebel, handschriftliche Aufzeichnungen von Karl Heinrich Ulrichs sowie Fotos aus dem Umfeld des Instituts für Sexualwissenschaft, die die Magnus-Hirschfeld-Gesellschaft zur Verfügung gestellt hat. Die Ausstellung „The First Homosexuals“ erforscht den grundlegenden Wandel in der gesellschaftlichen Wahrnehmung gleichgeschlechtlicher Sexualität, der mit der Prägung des Begriffs „homosexuell“ im Jahr 1869 einherging.
Vor diesem Wendepunkt war gleichgeschlechtliches Begehren etwas, das man tat, und nicht unbedingt etwas, das man war. „The First Homosexuals“ untersucht, wie Homosexuelle zum ersten Mal vom Rest der Bevölkerung abgegrenzt wurden und eine Identität erhielten, die sich auf ihre Sexualität bezog. Gezeigt werden über 300 Werke von mehr als 125 Künstlern aus 40 Ländern, Leihgaben aus über hundert Museen und Privatsammlungen in aller Welt, unter ihnen zahlreiche nationale Schätze, die noch nie außerhalb ihres Landes präsentiert wurden. Das Projekt hat auch eine Reihe von Premieren zu Tage gefördert, darunter die früheste bekannte Darstellung eines homosexuellen Paares in der europäischen Kunstgeschichte und die ersten modernen Trans-Darstellungen. Mehr als ein Drittel der gezeigten Werke stammt von Frauen und „artists of color“. Realisiert wurde die Ausstellung von den beiden Kuratoren Jonathan D. Katz und Johnny Willis, und wir sind stolz und glücklich, dass wir sie in ihrer Arbeit unterstützen konnten.
Unser Tipp: Hingehen und ansehen! Und natürlich schade, dass Chicago von Berlin aus gesehen nicht um die Ecke liegt.