Come Out, Hagen!


Ab 18. März 2025 wird die im letzten Jahr erstmals gezeigte Wanderausstellung „Come Out, Hagen!“ erneut präsentiert. Die Ausstellung bietet Einblicke in die Geschichte und die Lebenssituation von Homosexuellen in Hagen, ein Novum für die Stadt, die gern als „Tor zum Sauerland“ bezeichnet wird. Die Geschichte von LSBTIQ* am südöstlichen Rand des Ruhrgebiets war lange ein unbeschriebenes Blatt. Durch die Ausstellung des Hagener Geschichtsvereins, die Verlegung von zwei Stolpersteinen sowie mehrere Vorträge und Publikationen hat sich die Situation nun grundlegend geändert.
Auch an der Volkshochschule Hagen wird es im März 2025 einen Vortrag zum Thema geben. In ihm erläutern Anna Arias Viebahn und Rudolf Damm die Situation von LSBTIQ* in der Stadt vom Kaiserreich bis heute. Der Schwerpunkt liegt bei der NS-Verfolgung und der Emanzipationsbewegung in den 1980er und 1990er Jahren.
Zum Beispiel: Alex Schlüter
In der Ausstellung „Come Out, Hagen!“ geht es auch um das Schicksal von Alex Schlüter, der ab Mitte der 1920er Jahre in Hagen lebte, hier heiratete und Vater von zwei Kindern wurde. Anfang 1939 wurde Alex Schlüter wegen homosexueller Kontakte zu zwei Jahren Zuchthaus verurteilt. Die Strafe verbüßte er in den Zuchthäusern Rheinbach und Lingen sowie im Moorlager Bathorn. An seinem rechnerischen Entlassungstag, dem 6. Januar 1941, wurde er von der Polizei Dortmund in „Vorbeugungshaft“ genommen und versehen mit dem Rosa Winkel in das KZ Sachsenhausen verbracht. Eine Zeit fristete er als Arbeitssklave im neu zu bauenden KZ Natzweiler im Elsass, bevor er wieder nach Sachsenhausen verlegt wurde. Hier wurde Alex Schlüter am 13. November 1941 ermordet. Er war 38 Jahre alt geworden. Seine Asche wurde zusammen mit der Asche von 1102 anderen Ermordeten aus dem KZ Sachsenhausen auf dem Wilmersdorfer Waldfriedhof Stahnsdorf südlich von Berlin beigesetzt.