Bruno Wiehr, Fotograf
Zur Biografie
Ab 1903 ist Wiehr durch fotografische Aufnahmen, die Teilnahme an Wettbewerben und Textbeiträgen für diverse Zeitschriften in Dresden nachweisbar. Ab 1908 leitete er hier zusammen mit einem oder zwei Geschäftspartnern das „Atelier für künstlerische Photographie und Malerei“ (Prager Straße 30). Wiehr beschäftigte und bildete mehrere Fotografen aus, die sich später einen Namen machen sollten, unter ihnen etwa der Hannoveraner Will Burgdorf (1905–1944).
Um 1931 gab Wiehr sein Fotoatelier auf, betrieb ab dem Folgejahr aber zusammen mit P. Titus Priemer in Dresden ein neues Geschäft unter der Bezeichnung „Bildnisse, Film und Photohandlung“. Ab den 1920er Jahren war Wiehr auch als Dokumentar- und Werbefilmer tätig. Nach wie vor bekannt sind seine Dokumentationen „Filmische Plaudereien. Ein Spaziergang durch Alltäglichkeiten“ (1927), „Die Grundsteinlegung des Deutschen Hygiene-Museums Dresden am 7. und 8. Oktober 1927“ und „Die Rohrverlegung des Wasserbauamtes“ (1929).
Im Zuge polizeilicher Ermittlungen wegen Verstoßes gegen den von den Nazis verschärften § 175 RStGB soll Bruno Wiehr 1935 aus Dresden geflüchtet sein. Ab diesem Zeitpunkt verlieren sich alle Spuren zu seinem weiteren Lebensweg.
Bruno Wiehr wurde 1928 zum Obmann des Wissenschaftlich-humanitären Komitees (WhK) gewählt.
Veröffentlichungen (Auswahl)
Wiehr, Bruno (1922): Der männliche Körper in Linien und Licht. 30 Naturaufnahmen männlicher Körperschönheit. Mit einem Begleittext von Magnus Weidemann. Kettwig: Lichtkampfverlag H. Altermann.
Bekannt ist ebenfalls eine Porträtaufnahme Magnus Hirschfelds von Bruno Wiehr (o.J.).
Weiterführende Literatur
Siehe den Eintrag zu Bruno Wiehr auf der Seite der Deutschen Fotothek, Dresden.