Magnus-Hirschfeld-Gesellschaft e.V. Forschungsstelle zur Geschichte der Sexualwissenschaft

Hermann Wichert, Dr. chir. dent

geb. 19.2.1860 (Danzig, heute Gdańsk, Polen) gest. 14.12.1933 (Berlin)

Zur Biografie

Hermann Wichert wurde wie sein älterer Bruder Benno Wichert (geb. 1855 in Thorn, heute Toruń, Polen) in den USA zum Zahnchirurgen ausgebildet. Seine Approbation als D.D.S. – Doctor of Dental Surgery erhielt er 1887 in New York; Benno Wichert erwarb die gleiche Qualifikation 1888 am Atlanta-Southern Dental College. Bei der Heirat seines Bruders 1896 war Hermann Wichert Trauzeuge. Um 1893 übernahmen die beiden Brüder die Firma Hermann Conrad – (mit dem Werbeslogan) „künstliche Zähne, Gebisse, Plomben, Zahnziehen völlig schmerzlos unter Anwendung von Lachgas” – in der Alexanderstr. 49 in Berlin. Spätestens seit 1914 befand sich die Praxis in der Friedrichstr. 48.

Hermann Wichert war 1908 und 1909 Kassenwart des Wissenschaftlich-humanitären Komitees (WhK), 1910 wurde er als Beisitzer in den WhK-Vorstand gewählt, und er war nun auch Mitglied des Obmänner-Kollegiums. Wichert wurde (in der Fassung vom 31. Januar 1918) als einer der Stiftungsvorstände für die zu gründende Magnus-Hirschfeld-Stiftung genannt und 1919 auch im Jahrbuch für sexuelle Zwischenstufen in dieser Funktion erwähnt. Warum Hermann Wichert nach 1919 nicht mehr Mitglied im Vorstand bzw. Kuratorium der Magnus-Hirschfeld-Stiftung war, ist unbekannt.