Jenny Hauck, Schwester Magnus Hirschfelds
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Nach dem Tod ihrer älteren Schwester Agnes Hirschfeld erbte Jenny Hauck die Familienpension in Kolberg und führte sie unter dem Namen „Villa Agnes“ weiter. Eine regelmäßige Besucherin der Pension war bis 1931 die Schriftstellerin Else Lasker-Schüler.
Jenny Hauck besuchte ihren Bruder Magnus Hirschfeld in Berlin oft. Sie wohnte dann in einem der Gäste- oder Patientenzimmer im Obergeschoss des Hauses In den Zelten 10. Jenny Hauck wurde Mutter von zwei Kindern: Ihre Tochter Eva Hauck (1900–1924) starb in jungen Jahren an Scharlach, ihr Sohn Günter Rudi Hauck (1901–1976) flüchtete mit seiner Familie 1938 aus Deutschland zunächst nach Großbritannien und von dort weiter nach Australien.
Magnus Hirschfeld selbst hatte zu seiner Schwester Jenny wie auch zu seinen übrigen Geschwistern ein gutes Verhältnis. In seiner Autobiografie schrieb er Anfang der 1920er Jahre: „Das Band, das mich mit meinen beiden Brüdern, wie übrigens auch mit meinen vier Schwestern verknüpfte, war stets ein inniges, vor allem waren sie sämtlich – die einen etwas früher, die anderen später – von der Berechtigung und allmählich auch von der Bedeutung der Lebensarbeit ihres jüngsten Bruders durchdrungen.“
Jenny Hauck starb am 17. Februar 1937 im Jüdischen Krankenhaus in Berlin an einem Herzschlag.
Weiterführende Literatur
Dose, Ralf (2004): Die Familie Hirschfeld aus Kolberg. In: Elke-Vera Kotowski und Julius H. Schoeps (Hrsg.): Magnus Hirschfeld. Ein Leben im Spannungsfeld von Wissenschaft, Politik und Gesellschaft (Sifria. Wissenschaftliche Bibliothek, 8). Berlin: be.bra wissenschaft, S. 33-64.
Herzer, Manfred (2017): Magnus Hirschfeld und seine Zeit. Berlin: De Gruyter Oldenbourg, S. 16, 22, 399.
Lasker-Schüler, Else (2017): Kolberg. Als man dort noch nicht von Hakenkreuzlern bedroht wurde. In: Mitteilungen der Magnus-Hirschfeld-Gesellschaft, Heft 57, S. 27-29.