Kaspar Greul, Rechtsanwalt
Zur Biografie
Kaspar (auch Caspar) Greul wurde am 23. April 1871 als Sohn des Lüdenscheider Stadtkassenrendanten Friedrich Gustav Greul (1827–1890) und dessen Frau Marie Luise geb. Kottenhof (1836–1918) geboren. Er besuchte u.a. das Evangelische Friedrichs-Gymnasium zu Herford und studierte anschließend Jura in Bonn. Um 1900 war Greul Gerichtsassessor zunächst in Lüdenscheid und dann in Schwerte, und in dieser Zeit dürfte er auch geheiratet haben. Anfang 1899 hatte er sich mit Alma Rahmede (1878–1912) verlobt, zwei Jahre später wurde dem Paar eine Tochter geboren, die den Namen Gertrud erhielt. 1905 wurde Alma Greul Mutter eines zweiten Kindes, eines Sohnes, der auf den Namen Hans-Jürgen getauft wurde und später Arzt in Dortmund wurde.
In den Berliner Adressbüchern wird der frühere Dortmunder Landrichter Kaspar Greul erstmals 1910 als Rechtsanwalt beim Landgericht I genannt. Zu dem Zeitpunkt wohnte er in der Steglitzer Belfortstraße 33. Ebenfalls 1910 wurde er Obmann des Wissenschaftlich-humanitären Komitees (WhK), aber schon 1911 trat er aus dem Obmännerkollegium zurück. Sein Nachfolger wurde der Kaufmann Eugen Kunicke (1852–1933). Die Ehefrau verstarb am 25. März 1912. Spätestens 1915 muss Kaspar Greul in die Albrechtstraße 11 umgezogen sein, als Rechtsanwalt zugelassen war er jetzt aber beim Landgericht II. Möglicherweise ist Kaspar Greul bereits um 1917 aus Berlin verzogen, in den Folgejahren wird sein Name im Berliner Adressbuch nicht mehr aufgeführt. Ein Wohnhaus mit Hofraum in Dortmund, das die Familie Greul bis zu dieser Zeit besaß, wurde am 20. Dezember 1917 zwangsversteigert.
Es gab 1930 einen Kaspar Greul, Landrichter a.D., in Heidelberg; 1935 wurde er im dortigen Adressbuch als „Privatier” geführt.
Laut einer Nachricht in der Schwerter Zeitung vom 15. Januar 1937 starb Kaspar Greul im Alter von 67 Jahren in seiner Heimatstadt Lüdenscheid. Dabei muss sich die Zeitungsredaktion allerdings verrechnet haben, da Greul Anfang 1937 erst 65 Jahre alt war.