Magnus-Hirschfeld-Gesellschaft e.V. Forschungsstelle zur Geschichte der Sexualwissenschaft

Kaspar Greul, Rechtsanwalt

Zur Biografie

Die Lebensdaten Kaspar Greuls haben sich noch nicht ermitteln lassen. Ebenso fehlen so gut wie alle weiteren Angaben zu seinem Lebensweg und seiner beruflichen Tätigkeit. Um 1900 war Greul Gerichtsassessor zunächst in Lüdenscheid und dann in Schwerte, und in dieser Zeit dürfte er auch geheiratet haben. Anfang 1899 hatte er sich mit Alma Rahmede verlobt, zwei Jahre später wurde dem Paar eine Tochter geboren (laut Norddeutsche Allgemeine Zeitung vom 18.3.1899 und 2.3.1901).

In den Berliner Adressbüchern wird Greul erstmals 1910 als Rechtsanwalt beim Landgericht I genannt. Zu dem Zeitpunkt wohnte er in der Steglitzer Belfortstraße 33. Ebenfalls 1910 wurde er Obmann des Wissenschaftlich-humanitären Komitees (WhK), aber schon 1911 trat er aus dem Obmännerkollegium zurück. Sein Nachfolger wurde der Kaufmann Eugen Kunicke (1852–1933). Die Ehefrau verstarb am 25. März 1912. Spätestens 1915 dürfte Kaspar Greul in die Albrechtstraße 11 umgezogen sein, als Rechtsanwalt zugelassen war er jetzt aber beim Landgericht II. Möglicherweise ist Kaspar Greul bereits um 1917 verstorben oder aus Berlin verzogen, in den Folgejahren wird sein Name im Berliner Adressbuch nicht mehr aufgeführt.

Es gab 1930 einen Kaspar Greul, Landrichter a.D., in Heidelberg; 1935 wurde er im dortigen Adressbuch als „Privatier” geführt.