Magnus-Hirschfeld-Gesellschaft e.V. Forschungsstelle zur Geschichte der Sexualwissenschaft

Gedenktafel Dr. Felix Abraham

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Aus dem Leben des Institutsarztes Dr. med. Felix Abraham (1901–1937), der als letzter der Institutsärzte noch von Magnus Hirschfeld gewonnen wurde, sind nur Bruchstücke bekannt. Bis vor kurzem fehlte sogar ein exaktes Sterbedatum. Familienangehörige übermittelten uns jetzt eine Fotografie der Gedenktafel auf dem Jüdischen Friedhof in Florenz (Italien) und gaben Hinweise auf einige Unterlagen, die sich heute im Jüdischen Museum in Berlin befinden.

Felix Abraham (30.8.1901 – 8.9.1937) war das zweite Kind des in Frankfurt am Main ansässigen Arztes Siegmund Abraham (1866–1929) und dessen Ehefrau Flora geb. Marchand (1876–1912). Die Familie des Vaters stammte aus Lorsch an der Bergstraße, die der Mutter war in Amsterdam ansässig. Felix hatte eine ältere Schwester, Erna (1896–1972), die seit 1919 mit dem Unternehmer Erich Marx (1888–1958; Mitinhaber der Firma Marx & Traube – Matra) verheiratet war. Erich und Erna Marx konnten im November 1937 nach England emigrieren. Sie hatten zwei Kinder, Carl Theodor (genannt Theo) und Flora Maria (genannt Flory), sowie sechs Enkelkinder.

Nach dem Abschluss seiner Doktorarbeit 1928 übernahm Magnus Hirschfeld den jungen Arzt Felix Abraham ab dem Frühjahr 1929 als Leiter der sexualforensischen Abteilung an sein Institut. Der Vertrag war auf vier Jahre befristet mit einer Option auf weitere vier Jahre; zu einer Vertragsverlängerung kam es 1933 nicht mehr. Felix Abraham arbeitete zeitweilig in eigener Praxis in Berlin. Ein Versuch sich in Schweden niederzulassen, scheiterte. Im Frühjahr 1937 ging er nach Italien, wo er sich am 8. September 1937 in Florenz das Leben nahm.

Aus der Berliner Zeit von Dr. med. Felix Abraham gibt es nur zwei Fotografien:

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