Magnus-Hirschfeld-Gesellschaft e.V. Forschungsstelle zur Geschichte der Sexualwissenschaft

Buchvorstellung in der Gedenkstätte Stille Helden

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Die Gedenkstätte Stille Helden in der Stiftung Gedenkstätte Deutscher Widerstand in Berlin lädt herzlich zu einer Buchvorstellung mit Raimund Wolfert, Oranna Dimmig und Claudia Schoppmann ein. Der Titel ihres aktuellen Buches lautet: »Damals wurde uns klar, dass Bleiben Lebensgefahr bedeutete. Eva Siewert und Alice Carlé, eine Liebe während der Shoah«. Das Werkstattgespräch mit den drei Autor*innen über die Recherchen zum Buch und ihre Ergebnisse wird von Uta Fröhlich, wissenschaftliche Mitarbeiterin der Gedenkstätte Stille Helden, moderiert.

Das Buch von Raimund Wolfert, Oranna Dimmig und Claudia Schoppmann dokumentiert die Liebesbeziehung zwischen Eva Siewert (1907–1994) und Alice Carlé (1902–1943). Die als Jüdin verfolgte Alice Carlé tauchte im März 1943 in Berlin unter. Zu dieser Zeit musste Eva Siewert, die als »Halbjüdin« stigmatisiert wurde, eine Haftstrafe nach dem »Heimtückegesetz« im Frauengefängnis Barnimstraße verbüßen. Carlés Briefe an ihre Lebensgefährtin im Gefängnis werden hier erstmals veröffentlicht. In der frühen Nachkriegszeit hat Siewert den Verlust ihrer Partnerin, die in Auschwitz ermordet wurde, in literarischen Texten verarbeitet. Ergänzt werden die Erzählungen durch bisher unbekannte Gedichte aus Siewerts Nachlass. Weitere Beiträge zeichnen die Lebenswege von Alice Carlé und Eva Siewert nach. Das Buch ist im Februar 2025 im Lukas Verlag erschienen.