Magnus-Hirschfeld-Gesellschaft e.V. Forschungsstelle zur Geschichte der Sexualwissenschaft

Kranzniederlegung und Ausstellungseröffnung

Magnus Hirschfelds Gästebuch 1933–1935

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Anlässlich des 150. Geburtstages von Magnus Hirschfeld lädt die Magnus Hirschfeld-Gesellschaft ein zur Kranzniederlegung am Denkmal in Charlottenburg, Otto-Suhr-Allee 93, mit anschließender Ausstellungseröffnung “Magnus Hirschfelds Gästebuch 1933–1935” im Rathaus Charlottenburg.

In seinem französischen Exil führte Magnus Hirschfeld ein Gästebuch, das sich heute im Deutschen Literaturarchiv in Marbach befindet. Es ist ein aufschlussreiches kulturgeschichtliches Dokument des deutschen Exils in Frankreich in den ersten Jahren nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten.

In der Ausstellung wird auf rund 20 Tafeln eine kleine Auswahl der Einträge in das Gästebuch gezeigt. Die oft schwer lesbaren Eintragungen wurden transkribiert, fremdsprachige Einträge übersetzt. Beigefügt sind kurze biografische Erläuterungen zu den Personen, zu deren Beziehung zu Hirschfeld und, soweit möglich, zur Situation, in der der Eintrag entstand.

Eine komplette Edition des Gästebuches ist bei der Magnus-Hirschfeld-Gesellschaft auf der Grundlage der umfangreichen Recherchen von Dr. Marita Keilson-Lauritz (Bussum, Niederlande) für 2019 in Vorbereitung.

Die Ausstellung wird am Montag, den 14. Mai 2018 gegen 16.30 Uhr im Beisein von Bezirksbürgermeister Reinhard Naumann eröffnet. Zur Eröffnung werden Verwandte von Magnus Hirschfeld erwartet, die heute in Australien, den USA und Italien leben.

Die Ausstellung ist während der Öffnungszeiten des Rathauses zu besichtigen und läuft bis zum 13. Juni 2018. Recherchen und Gestaltung wurden vom Aktiven Museum Fa-schismus und Widerstand, der Stiftung Deutsche Klassenlotterie Berlin und der Hannchen-Mehrzweck-Stiftung gefördert.

Magnus Hirschfelds Gästebuch aus dem Exil

In der Zeit seines Exils von 1933–1935 hat Magnus Hirschfeld ein Gästebuch geführt, das auf verschlungenen Pfaden seinen Weg in das Deutsche Literaturarchiv in Marbach gefunden hat. Seit Jahren arbeitet Marita Keilson-Lauritz an einer Edition von Hirschfelds Exil-Gästebuch. Inzwischen ist ihr Arbeitsexemplar des Gästebuchs – es war auch mehrfach in Berlin zu sehen – selbst ein spannendes Logbuch der Wege und Irrwege auf der Suche nach den Einträger_innen geworden. Die Liste der Personen ist nicht nur ein Who is who des Exils, das man mit Grausen wegen der Barbarei oder mit Bewunderung wegen der enthaltenen berühmten Namen zur Kenntnis nehmen kann.

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