Magnus-Hirschfeld-Gesellschaft e.V. Forschungsstelle zur Geschichte der Sexualwissenschaft

Wer war Eva Siewert?

Eva Siewert, in einer Zeichnung von Martina Minette Dreiervergrößern

Ein Name, ein Foto, eine Handvoll Texte – die Ausgangslage für den neuen digitalen Gedenkraum war denkbar schwierig. Doch ein vierköpfiges Projektteam, ausgehend von der Magnus-Hirschfeld-Gesellschaft, hat sich der Herausforderung gerne gestellt. Seit Anfang 2019 lädt die Website In Erinnerung an Eva Siewert, finanziell gefördert von der Berliner Landesstelle für Gleichbehandlung gegen Diskriminierung (LADS), zum Schauen, Lesen, Hören, Stöbern und Entdecken ein. Besuchen Sie die Seite www.eva-siewert.de

In gemeinschaftlicher Arbeit haben sich Sigrid Grajek, Martina Minette Dreier, Christine Olderdissen und Raimund Wolfert Leben und Werk der lesbischen Berliner Schriftstellerin, Journalistin und Radiosprecherin Eva Siewert (1907–1994) gewidmet. Noch vor wenigen Jahren galt Siewert als so gut wie vergessen, ihr Name war allenfalls in der Forschungsliteratur zur deutschen Homosexuellenbewegung der Nachkriegszeit ein Begriff. Eva Siewert war Autorin, Strafgefangene und Überlebende. Nun erinnert ein neuartiger digitaler Gedenkraum an eine zu Unrecht Vergessene – und an eine lesbische Liebe zur Zeit des Nationalsozialismus. Siewerts Freundin Alice Carlé wurde 1943 als Jüdin im Vernichtungslager Auschwitz ermordet, Eva Siewert selbst überlebte den Zweiten Weltkrieg als „Halbjüdin“ in Berlin.