Magnus-Hirschfeld-Gesellschaft e.V. Forschungsstelle zur Geschichte der Sexualwissenschaft

Magnus Hirschfelds Gästebuch aus dem Exil

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In der Zeit seines Exils von 1933–1935 hat Magnus Hirschfeld ein Gästebuch geführt, das auf verschlungenen Pfaden seinen Weg in das Deutsche Literaturarchiv in Marbach gefunden hat. Seit Jahren arbeitet Marita Keilson-Lauritz an einer Edition von Hirschfelds Exil-Gästebuch. Inzwischen ist ihr Arbeitsexemplar des Gästebuchs – es war auch mehrfach in Berlin zu sehen – selbst ein spannendes Logbuch der Wege und Irrwege auf der Suche nach den Einträger_innen geworden. Die Liste der Personen ist nicht nur ein Who is who des Exils, das man mit Grausen wegen der Barbarei oder mit Bewunderung wegen der enthaltenen berühmten Namen zur Kenntnis nehmen kann.

Die Einträge verorten Hirschfeld in einem intellektuellen und kulturellen Milieu – sie ermöglichen Rückschlüsse auf private und auf wissenschaftliche Verbindungen, sind Ansatzpunkt – und manchmal auch Schlüssel – zu weiteren Recherchen. Die umfangreichen Vorarbeiten von Marita Keilson-Lauritz werden fortgeführt von Hans Bergemann, Ralf Dose und Kevin Dubout.

Veröffentlichungen

  • Marita Keilson-Lauritz: Erinnerungspunkte. Überlegungen zur Arbeit am Exil-Gästebuch Magnus Hirschfelds
    In: Helene Belndorfer; Siglinde Bolcher; Peter Roessler; Herbert Staud: Subjekt des Erinnerns? Klagenfurt: Drava-Verl. 2011, S. 59–70
  • Marita Keilson-Lauritz: Ein Rest wird übrig bleiben… Hirschfelds Gästebuch als biographische Quelle
    In: Mitteilungen der Magnus-Hirschfeld-Gesellschaft (2008)39-40, S. 36–49
  • Marita Keilson-Lauritz: Hirschfelds Gäste. Eine Ausstellung zu einem Exil-Gästebuch
    In: Hinter der Weltstadt. Mitteilungen des Kulturhistorischen Vereins Friedrichshagen e.V. (2006)14, S. 13–16