Teilnachlass Rudolf Klimmer
Im Sommer 2022 hat die Magnus-Hirschfeld-Gesellschaft von Günter Grau einen Teilnachlass des Dresdner Arztes und Sexualforschers Rudolf Klimmer (1905–1977) übernommen. Klimmer spielte nicht nur in der DDR für die homosexuelle Emanzipationsbewegung eine bedeutende Rolle. Der Teilnachlass besteht aus einem Ringordner, zwölf Einschlagmappen und fünf Heftordnern, in denen sich vornehmlich Korrespondenzen Klimmers, Manuskripte und Rezensionen finden.
Unter den Korrespondenzpartner*innen Rudolf Klimmers finden sich Vertreter*innen von Parteien, Organisationen und Gruppierungen der DDR ebenso wie Aktivist*innen, Ärzt*innen, Jurist*innen und andere in der BRD und weiteren Ländern. Zu nennen wären etwa Hans Giese, Kurt Hiller, Botho Laserstein und Johannes Werres, aber auch Coen van Emde Boas, Norman Haire, Tadeusz Gnat, Radu Cernea, Gisela Bleibtreu-Ehrenberg und Karen-Christine Friele. Der Teilnachlass umfasst ebenfalls einen Ordner mit unveröffentlichten Manuskripten Rudolf Klimmers zur Homosexualität aus den Jahren 1950 bis 1969 sowie eine Sammlung von Rezensionen zu dem Buch Die Homosexualität als biologisch-soziologische Zeitfrage, für das Klimmer in der DDR seinerzeit keine Druckerlaubnis erhielt und das in der Folge 1965 in Hamburg erschien.
Der Teilnachlass Klimmers steht Forschenden in der Magnus-Hirschfeld-Gesellschaft zur Einsicht bereit. Ein Findbuch ermöglicht eine erste, schnelle Orientierung.
Ergänzen konnten wir den Teilnachlass Ende 2022 noch durch eine Sammlung von Fotos, die uns Friedhelm Krey zur Verfügung gestellt hat. Krey hatte Rudolf Klimmer 1976 zusammen mit Manfred Herzer in Dresden besucht, ein „Gegenbesuch” erfolgte wenig später in Ost-Berlin.
Wir danken Günter Grau und Friedhelm Krey für die großartige Unterstützung unserer Arbeit und die Erweiterung unserer Sammlung!