Magnus-Hirschfeld-Gesellschaft e.V. Forschungsstelle zur Geschichte der Sexualwissenschaft

Ein Geschenk: Aus dem Institut für Sexualwissenschaft

vergrößern

Anfang Dezember 2022 besuchte uns Yvonne de Bordes, Museumsmitarbeiterin in Berlin, und überreichte uns ein großzügiges Geschenk: Es handelt sich um den Roman Die Magie des Doktor Morinon von Heinrich Stadelmann, der im Jahr 1925 erschienen war. Frau de Bordes hatte das Buch vor einigen Jahren aus einem Altpapiercontainer in ihrer Nachbarschaft gezogen, nachdem ihr der Stempel des Instituts für Sexualwissenschaft auf dem Cover ins Auge gefallen war. Auch im Inneren trägt das gut erhaltene Buch entsprechende Stempel.

Eigentlich wollte Frau de Bordes uns das Buch sofort schenken, doch Umstände im Zuge der Corona-Pandemie verzögerten ihr Vorhaben. Die Magnus-Hirschfeld-Gesellschaft besitzt nunmehr 42 Bücher, die aus der ehemaligen Bibliothek des Instituts für Sexualwissenschaft bzw. des Wissenschaftlich-humanitären Komitees (WhK) und der Privatsammlung Magnus Hirschfelds stammen, und dankt Yvonne de Bordes herzlich für das schöne Geschenk und die gelungene Überraschung!

Zum Autor des Buches

Dr. med. Heinrich Stadelmann (1856–1948) war eine interessante Persönlichkeit, die in vielfältiger Weise Spuren hinterlassen hat. Er stammte gebürtig aus Memmingen, promovierte in Würzburg und betrieb ab 1906 eine psychotherapeutische Praxis und Privatklinik in Dresden, in der die Patienten, vornehmlich Jugendliche und junge Erwachsene, nach Vogelarten eingeordnet wurden. Stadelmann schrieb mit Der Psychotherapeut 1896 eines der ersten Bücher über Psychotherapie und praktizierte auch als Psychiater und Hypnotiseur. Otto Dix (1891–1969) verewigte ihn 1922, indem er ihn als „Untoten mit rot-gelb hervortretenden Augen und kränklich-grünem Gesicht” malte. Als schmeichelhaft kann das Gemälde nicht bezeichnet werden, doch offenbar war Stadelmann zufrieden mit dem Werk …