Institut für Sexualwissenschaft (1919-1933)eine Online-Ausstellung der Magnus-Hirschfeld-Gesellschaft

Erste Adresse in Berlin

CD-Cover
Lage des Institutsgeländes (Kartenausschnitt von 1896)

Am 6. Juli 1919 erfüllt sich Magnus Hirschfeld mit der Eröffnung des Instituts für Sexualwissenschaft einen lang gehegten Traum. Schon 1908 stellt sich Hirschfeld eine dem bakteriologischen Institut Pasteurs in Paris ähnliche Einrichtung vor – es soll ein Archiv für die Sexualwissenschaft entstehen. Neben einer Fachbibliothek soll eine Sammlung von “urschriftlichen Dokumenten, (…) graphischen Darstellungen, Präparaten, Resultaten vergleichender Messungen, Photographien, (…) sexuellen Symbolen usw.”, die die “gesamte Sexualwissenschaft” umfassen, den Grundstock für das Institut bilden (Hirschfeld 1908) . (siehe Bibliothek und Sammlung)

CD
Lage des Institutsgeländes (Kongresshalle) und Gedenkstele für Magnus Hirschfeld am Spreeufer (Kartenausschnitt von 1989)

1918/1919 gründete Hirschfeld hierfür eine Stiftung “zur Förderung wissenschaftlicher Forschung des gesamten Sexuallebens und Aufklärung auf diesem Gebiete”. Die Dr. Magnus Hirschfeld-Stiftung wird 1924 in eine “staatlich genehmigte und als gemeinnützig anerkannte öffentliche rechtsfähige Stiftung” umgewandelt. Hirschfeld überschreibt der Stiftung 1919 ein Startkapital von 30.000 M., das allerdings durch die Inflation 1923 verloren geht. 1924 beträgt das Stiftungsvermögen 105.000 RM. Stiftung und Institut werden durch namentlich nicht bekannte, wohlhabende Gönner unterstützt, da das Institut über Honorare und Mieteinnahmen sich allein nicht tragen kann.

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Das Institut für Sexualwissenschaft versteht sich zum einen als eine beratende, behandelnde und aufklärende Einrichtung, zum anderen als eine Forschungsstätte, die ihre Ergebnisse für sexualreformerische Bestrebungen nutzbar machen will. Es gibt Arbeits- und Behandlungszimmer sowie Vortragssäle. Mehrere sexualpolitische Organisationen haben Räume im Institut. Durch die vielfältige Ausrichtung wird das Institut zu der ersten Adresse der vom Sexualstrafrecht Bedrohten. Durch die Verknüpfung von Sexualforschung und -politik wird es zu einer international einmaligen Einrichtung, die von Gästen u.a. aus Politik, Wissenschaft und Kunst besucht wird.

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Lageplan der Grundstücke um 1937 (Landesarchiv Berlin, Rep.202 Acc.1559 Nr.2160)
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Magnus-Hirschfeld-Gesellschaft e.V. Forschungsstelle zur Geschichte der Sexualwissenschaft

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Am 6. Juli 1919 erfüllt sich Magnus Hirschfeld mit der Eröffnung des Instituts für Sexualwissenschaft einen lang gehegten Traum. Schon 1908 stellt sich Hirschfeld eine dem bakteriologischen Institut Pasteurs in Paris ähnliche Einrichtung vor – es soll ein Archiv für die Sexualwissenschaft entstehen. Neben einer Fachbibliothek soll eine Sammlung von “urschriftlichen Dokumenten, (…) graphischen Darstellungen, Präparaten, Resultaten vergleichender Messungen, Photographien, (…) sexuellen Symbolen usw.”, die die “gesamte Sexualwissenschaft” umfassen, den Grundstock für das Institut bilden (Hirschfeld 1908) . (siehe Bibliothek und Sammlung)

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Lage des Institutsgeländes (Kongresshalle) und Gedenkstele für Magnus Hirschfeld am Spreeufer (Kartenausschnitt von 1989)

1918/1919 gründete Hirschfeld hierfür eine Stiftung “zur Förderung wissenschaftlicher Forschung des gesamten Sexuallebens und Aufklärung auf diesem Gebiete”. Die Dr. Magnus Hirschfeld-Stiftung wird 1924 in eine “staatlich genehmigte und als gemeinnützig anerkannte öffentliche rechtsfähige Stiftung” umgewandelt. Hirschfeld überschreibt der Stiftung 1919 ein Startkapital von 30.000 M., das allerdings durch die Inflation 1923 verloren geht. 1924 beträgt das Stiftungsvermögen 105.000 RM. Stiftung und Institut werden durch namentlich nicht bekannte, wohlhabende Gönner unterstützt, da das Institut über Honorare und Mieteinnahmen sich allein nicht tragen kann.

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Das Institut für Sexualwissenschaft versteht sich zum einen als eine beratende, behandelnde und aufklärende Einrichtung, zum anderen als eine Forschungsstätte, die ihre Ergebnisse für sexualreformerische Bestrebungen nutzbar machen will. Es gibt Arbeits- und Behandlungszimmer sowie Vortragssäle. Mehrere sexualpolitische Organisationen haben Räume im Institut. Durch die vielfältige Ausrichtung wird das Institut zu der ersten Adresse der vom Sexualstrafrecht Bedrohten. Durch die Verknüpfung von Sexualforschung und -politik wird es zu einer international einmaligen Einrichtung, die von Gästen u.a. aus Politik, Wissenschaft und Kunst besucht wird.

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Lageplan der Grundstücke um 1937 (Landesarchiv Berlin, Rep.202 Acc.1559 Nr.2160)
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