Magnus-Hirschfeld-Gesellschaft e.V. Forschungsstelle zur Geschichte der Sexualwissenschaft

Franz Rose, Fideikommisbesitzer

geb. 30.4.1854 (Schwerin) gest. 25.9.1912 (Döhlau, heute Dylewo, Polen)

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Über die Lebensumstände von Franz (Friedrich Adolph) Rose liegen nur wenige Angaben vor. Rose war ein Sohn des Rittergutsbesitzers Carl Ludwig Johann Rose (1819–1886) und dessen Ehefrau Doris bzw. Dorothea geb. Heckmann (1827–1901) und hatte acht Geschwister.

Franz Rose war Gutsbesitzer auf Döhlau in Ostpreußen (heute Dylewo, Polen) und tat sich zu seinen Lebzeiten insbesondere als Mäzen, etwa des italienischen Bildhauers Adolfo Wildt (1868–1931), den er 1894 in Mailand kennen gelernt hatte, und des Schweizer Malers Albert Welti (1862–1912), hervor. Zum Obmann des Wissenschaftlich-humanitären Komitees (WhK) wurde er Ende 1907 gewählt.

In einigen Quellen heißt es, Franz Rose habe einen Sohn gehabt: Karl von Rose (1863–1945). Doch kann dies schon deshalb nicht sein, weil Karl von Rose nur neun Jahre jünger als sein vermeintlicher Vater war. Der Verwaltungsbeamte Karl (eigentlich: Carl Georg Friedrich) von Rose war vielmehr ein jüngerer Bruder von Franz Rose. Er wurde 1912 dessen Erbe und führte mit seiner Frau den Gutsbetrieb bis 1928 weiter.

Franz Rose starb im Alter von 58 Jahren in seiner Wohnung auf dem Rittergut Döhlau. Noch kurz zuvor war eine Radierung des Schweizer Malers Fritz Pauli (1891–1968) entstanden, die Franz Rose im Porträt zeigt.

Ein Neffe Franz Roses war der Kunsthistoriker und Hochschullehrer Hans Rose (1888–1945) aus Frankfurt/Main, der 1938 „wegen Unzucht zwischen Männern“ (§ 175 RStGB) vom Landgericht Weimar zu einer Freiheitsstrafe von 15 Monaten verurteilt wurde. Er saß die Strafe in den Gefängnissen in Berlin-Tegel und Wittstock ab.

Weiterführende Literatur

Königsberg Hartungsche Zeitung, 6.10.1912 (Morgen-Ausgabe), S. 10.

Franz Rose auf einer Radierung von Fritz Pauli.

Zur Geschichte von Döhlau / Dylewo.

Mikocki, Tomasz (2008): Rzeźby z kolekcji von Rose w Döhlau, III (Trzecia wizyta w Dylewie: wykopaliska). In: Światowit: rocznik poświęcony archeologii przeddziejowej i badaniom pierwotnej kultury polskiej i słowiańskiej 7 (48), S. 197-223.