Magnus-Hirschfeld-Gesellschaft e.V. Forschungsstelle zur Geschichte der Sexualwissenschaft

Otto Frommer, Dr. jur., Kaufmann

geb. 4.1.1866 (Königsberg, heute Kaliningrad) gest. 28.8.1943 (Sorau, heute Żary, Polen)

Zur Biografie

Zum Lebensweg Otto Frommers ist nur wenig bekannt. Offenbar hat Frommer eine Zeit lang in England gelebt. Der Census von 1901 notiert für ihn „living on means” – d.h. er übte keinen Beruf aus, sondern lebte von Vermögen. 1911 ist Frommer als „hardware merchant” verzeichnet. Diese Tätigkeit übte er später auch in Berlin aus. Im Berliner Adressbuch von 1920 ist er mit „W 57, Bülowstr. 69 Erdg., Stahlwaren” eingetragen. 1938 und 1942 ist Otto Frommer in Berlin-Schöneberg unter der Adresse „Hauptstr. 5” verzeichnet. In den Jahrbüchern für sexuelle Zwischenstufen wird sein Name seit 1912 regelmäßig genannt. In das Obmännerkollegium des Wissenschaftlich-humanitären Komitees (WhK) wurde er 1920 gewählt

Otto Frommer starb 1943 in einem Pflegeheim in Sorau in der Niederlausitz (heute Żary, Polen). Seinem Sterbeeintrag lässt sich entnehmen, dass er zum Zeitpunkt seines Todes Kleinrentner war. Er wohnte zuletzt in Berlin, Yorckstraße 84-86. Frommer soll an „arteriosklerotischer Geisteskrankheit. Altersgemäß” verstorben sein. Möglicherweise war Otto Frommers letzter Lebenspartner Hans Buschenhagen, dessen Adresse (Fröaufstraße 8 in Berlin-Friedenau) auf dem Sterbeeintrag Frommers handschriftlich vermerkt ist. Buschenhagen betrieb um 1943 eine Firma für „Werbegeschenke jeder Art”.