Magnus-Hirschfeld-Gesellschaft e.V. Forschungsstelle zur Geschichte der Sexualwissenschaft

Magnus Hirschfelds Exil-Gästebuch 1933–1935

Herausgegeben und annotiert von Hans Bergemann, Ralf Dose und Marita Keilson-Lauritz, unter Mitarbeit von Kevin Dubout
Buchumschlag Gästebuchvergrößern

Der Sexualwissenschaftler Magnus Hirschfeld (1868–1935) führte während seines Exils in Frankreich zwischen 1933 und 1935 ein „Gästebuch“, in das sich nicht nur seine zahlreichen Besucherinnen und Besucher eintrugen. Er nahm dieses Buch auch gelegentlich mit auf Reisen, wenn er selbst privater Gast war oder an Veranstaltungen teilnahm. Das Gästebuch versammelt Einträge von Freundinnen und Freunden wie von flüchtigen Bekannten; prominente Namen stehen neben uns völlig unbekannten.

Hirschfelds „Gästebuch“ wird heute im Deutschen Literaturarchiv in Marbach verwahrt. Es wird hier in einer vollständigen Edition mit den Abbildungen der Originalseiten vorgelegt. Die Einträge wurden transkribiert und, wenn fremdsprachig, auch übersetzt. Die Edition enthält biographische Angaben zu den Personen und zu den Beziehungen, in denen sie zu Magnus Hirschfeld standen.

Das Gästebuch umfasst Einträge von mehr als 260 Personen, viele davon ebenfalls deutsche Emigrantinnen und Emigranten. Daneben finden sich zahlreiche Französinnen und Franzosen sowie Besucherinnen und Besucher aus aller Welt, außerdem fast 90 Erinnerungsfotos. Ausführliche Einleitungstexte geben Informationen zur Entstehungsgeschichte des Buches und zur Situation Hirschfelds im Exil in Frankreich. 182 Kurzbiographien und ein umfangreiches Verzeichnis der verwendeten Literatur machen dieses Gästebuch zu einem wichtigen Nachschlagewerk für die Exilforschung.

Magnus Hirschfelds Gästebuch aus dem Exil

In der Zeit seines Exils von 1933–1935 hat Magnus Hirschfeld ein Gästebuch geführt, das auf verschlungenen Pfaden seinen Weg in das Deutsche Literaturarchiv in Marbach gefunden hat. Seit Jahren arbeitet Marita Keilson-Lauritz an einer Edition von Hirschfelds Exil-Gästebuch. Inzwischen ist ihr Arbeitsexemplar des Gästebuchs – es war auch mehrfach in Berlin zu sehen – selbst ein spannendes Logbuch der Wege und Irrwege auf der Suche nach den Einträger_innen geworden. Die Liste der Personen ist nicht nur ein Who is who des Exils, das man mit Grausen wegen der Barbarei oder mit Bewunderung wegen der enthaltenen berühmten Namen zur Kenntnis nehmen kann.

…mehr

Kranzniederlegung und Ausstellungseröffnung

Berlin – Kranzniederlegung 14. Mai 2018, 16.00 Uhr

Ausstellungseröffnung 14. Mai 2018, 16.30 Uhr

Anlässlich des 150. Geburtstages von Magnus Hirschfeld lädt die Magnus Hirschfeld-Gesellschaft ein zur Kranzniederlegung am Denkmal in Charlottenburg, Otto-Suhr-Allee 93, mit anschließender Ausstellungseröffnung “Magnus Hirschfelds Gästebuch 1933–1935” im Rathaus Charlottenburg.

In seinem französischen Exil führte Magnus Hirschfeld ein Gästebuch, das sich heute im Deutschen Literaturarchiv in Marbach befindet. Es ist ein aufschlussreiches kulturgeschichtliches Dokument des deutschen Exils in Frankreich in den ersten Jahren nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten.

…mehr